Ende Mai führte unser diesjähriger Camping Roadtrip erneut Richtung Osten. Grund dafür war ein geplantes Treffen mit Urlaubsbekanntschaften, die wir in Bosnien und Herzegowina (den Bericht dazu findet ihr hier) kennengelernt hatten. Es sollte nach Ungarn gehen. Wir nutzten die Gelegenheit, um mehr von diesem Land kennenzulernen und planten einen zweiwöchigen Roadtrip.
Dabei wollten wir mehr entdecken, als nur den bekannten Plattensee und die Landeshauptstadt Budapest. Ob und wie es uns gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Anreise über Österreich
Wie so oft begann die Reise bereits mit dem Einstieg in unseren Campervan Fred. Wir ließen es gemütlich angehen und fuhren an einem Freitag Nachmittag nach der Arbeit los.
Unsere Anreise führte uns durch Österreich und wir legten unseren ersten Stopp bereits nach rund zweihundertsechzig Kilometern auf einem Landvergnügen
Stellplatz ein.
Der Genuss- und Erlebnishof erwies sich als gute Wahl. Wir erhielten einen ruhigen Stellplatz und konnten für unser Abendessen und Frühstück im gutsortierten Hofladen einkaufen.
Am nächsten Morgen planten wir einen Besuch des Schlossparks Laxenburg, südlich von Wien. Nach nur eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir den noch verwaisten Parkplatz und
begaben uns durch den Park zur Franzensburg. Dort nahmen wir an der ersten Führung teil, die uns gespickt mit interessanten Infos durch die Gemäuer führte. Für den Parkeintrag
zahlten wir pro Person 3,50 Euro. Die Führung durch die Franzensburg schlug nochmal mit 11 Euro pro Person zu Buche. Erreichten wir zuvor den Eingang der Burg auf Spazierwegen durch den Park,
nahmen wir für den Rückweg die Personenfähre, die nochmal 0,80 Euro pro Person kostete.
Das Wetter spielte nicht ganz mit und wir kamen in einen heftigen Regenschauer, aber dennoch war der Besuch lohnenswert und die Burg und der weitläufige Park waren wirklich
sehenswert.
Am Neusiedler See im Burgenland
Bevor wir uns über die Landesgrenze nach Ungarn wagten, legten wir erneut einen Stopp, dieses Mal im östlichsten Bundesland Österreichs ein. Wir befanden uns im Burgenland und wollten Teile des Neusiedler Sees erkunden.
Abermals fanden wir einen Stellplatz über den Stellplatzführer Landvergnügen. Dieses Mal standen wir bei einem Weingut mit angeschlossener Pizzeria. Bevor es aber zu einer Weinprobe und dem Abendessen ging, nutzten wir eine Regenpause und fuhren mit den Rädern auf entspannten Radwegen durch den Nationalpark Neusiedler See und durch die Hölle nach Podersdorf am See. Dort statteten wir dem Leuchtturm einen Besuch ab, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Den Abend ließen wir bei schmackhafter Pizza und einer ausführlichen Weinverkostung ausklingen.
Auch am nächsten Morgen schwangen wir uns auf die Räder. Dieses Mal ging es in die andere Richtung und wir fuhren zum Seebad Illmitz und besuchten die weißen Esel im Nationalpark. Wir kamen an einem historischen Ziehbrunnen und einer Schilfhütte vorbei und erfuhren, dass bereits hier die Puszta, eine einzigartige Steppenlandschaft beginnt. Nach dieser entspannten Tour durch die Natur bei herrlichem Wetter, war es fast schade weiterzufahren, aber wir wollten endlich in unser eigentliches Reiseland und packten daher unsere Siebensachen zusammen und verließen Österreich Richtung ungarische Grenze.
Vom Eszterházy Schloss zum Benediktinerkloster
Nach nur zwanzig Minuten Fahrtzeit über holprige Straßen erreichten wir die erste Sehenswürdigkeit in Ungarn. Wir wollten das Schloss Eszterházy in
Fertöd besichtigen und parkten auf dem zentralen Fizető parkoló. Die erste Schwierigkeit war, herauszufinden wie wir hier zahlen sollten. Der Parkautomat akzeptierte nur
ungarische Münzen und Geld hatten wir noch nicht gewechselt. Später stellte sich heraus, dass man beim Besuch des Schlosses das Parkticket an der Kasse vorzeigen und über Kennzeichenerkennung den
Parkplatz im Anschluss wieder kostenlos verlassen kann. Das war zunächst aber nicht ersichtlich. Auch die Ticketgestaltung für das Schloss war für uns etwas unübersichtlich, denn es gab mehrere
Varianten. Wir entschieden uns schlussendlich für den Besuch der Schlossmitte mit dem Erdgeschoss, der ersten Etage und dem Belvedere ohne Führung. Wir zahlten 3.500 Forint pro Person. Der
Besuch der imposanten Anlage, auch wenn wir nur einen Teil sahen, war durchaus lohnenswert.
Ungarn hat nach wie vor eine eigene Währung. Wir mussten also Geld wechseln. Im Ort hoben wir bei einer Raiffeisen Bank mit unserer EC-Karte problemlos und ohne hohe Kosten
ungarische Forint ab. 1 Euro entspricht zum aktuellen Zeitpunkt ungefähr 400 Forint (HUF). Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Ziel hielten wir an einer OMV Tankstelle und
erwarben dort eine 10-Tages-Vignette für umgerechnet rund neun Euro für die ungarische Autobahn. Die wichtigsten Vorkehrungen waren getroffen. Es konnte
weitergehen.
Als Übernachtungsplatz hatten wir uns über die App Park4Night einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe des Benediktinerklosters Pannonhalma herausgesucht. Vom
Parkplatz spazierten wir zunächst durch eine Art verwilderten botanischen Garten bergauf. Das zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Kloster lohnt eine Besichtigung. Wir zahlten
2.800 Forint Eintritt pro Person und begaben uns auf Entdeckungstour. Die Kirche und besonders die Bibliothek waren beeindruckend und vom Innenhof bot sich eine herrliche
Aussicht auf die umliegende Landschaft. Nunmehr bergab begaben wir uns zurück zum Parkplatz und passierten das Pausa Café mit angeschlossenem Museum. Da es noch früh am
Tag war beschlossen wir nun doch noch weiterzufahren und nicht vor Ort zu übernachten.
Die Barockstadt Györ
Auf dem dreißig Minuten entfernten Lakeside Camping Györ fanden wir einen geeigneten Übernachtungsplatz. Er erwies sich als perfekter Ausgangspunkt um die Stadt Györ zu erkunden und zudem einmal zu duschen und die vorhandenen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.
Am nächsten Morgen fuhren wir in die Innenstadt. Györ wird auch die Stadt der Flüsse genannt, so fließen gleich mehrere durch die Stadt. Wir parkten auf einem Parkplatz in der Straße Zechmeister direkt an der Raab und waren in wenigen Schritten in der sehenswerten Altstadt. Wir begaben uns auf Erkundungstour und waren überrascht über die vielen Sehenswürdigkeiten und tollen barocken Gebäude. Vom imposanten Rathaus gingen wir durch die Fußgängerzone bis zum Széchenyi tér, dem Hauptplatz weiter zur Kathedrale. Der strahlende Sonnenschein ließ die bunten Häuserfassaden noch fröhlicher wirken und so machte es richtig Spaß durch die Altstadt zu flanieren. Im Caffe Gelato ließen wir uns ein cremiges Eis schmecken, bevor wir auch schon wieder zu unserem nächsten Ziel aufbrachen.
Der einzige Stadtsee Europas in Tata
Unser nächstes Ziel war die rund sechzig Kilometer entfernte Stadt Tata. Die Region wird auch ungarische Toskana genannt. Wir parkten auf einem kostenlosen Parkplatz direkt am See und umrundeten diesen mit unseren Rädern auf einer herrlichen Radtour. Dabei besichtigten wir auch einige der Sehenswürdigkeiten. Etwas schweißtreibend ging es vorbei an der barocken katholischen Kirche hinauf auf den Kalvarienberg mit einer grandiosen Aussicht. Am Schloss Esterházy vorbei gelangten wir wieder auf den Uferweg und erreichten bald darauf die Burg von Tata. Dieses Mal besichtigten wir jedoch keine Innenräume, sondern genossen das herrliche Wetter auf unseren Rädern.
Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt haben wir über die App Park4Night einen Stellplatz auf einem privaten Gelände direkt an einem See gefunden. Dieser herrliche naturnahe Stellplatz war ein kleines Paradies. Am späten Nachmittag bekamen wir Besuch von den zum Hof gehörenden neugierigen Ziegen und einem Esel. Am Abend kam dann noch unser Gastgeber am Platz vorbei und bot uns lokale Produkte an. Mit dem Kauf unterstützten wir den Betreiber und erhielten gleichzeitig schmackhafte Lebensmittel.
Von Esztergom nach Visegrád
Der nächste Tag führte uns in rund einer Stunde Fahrt an die Donau. Dort besichtigten wir die Basilika von Esztergom. Das gigantische Gebäude auf dem
Burgberg wurde über mehrere Jahrzehnte erbaut und ist geprägt von der ungarischen Geschichte. Der Burgberg war früher Sitz der ungarischen Könige und entwickelte sich zum
wichtigsten Zentrum der ungarischen katholischen Kirche. Die Basilika begeistert nicht nur mit ihrer Architektur, sie ist zudem die größte Kirche Ungarns.
Für den Besuch müssen Eintrittskarten erworben werden. Es gibt unterschiedliche Kategorien. Wir entschieden uns für das kombinierte Ticket für 3.900 Forint pro Person, mit dem wir nicht nur das
imposante Innere der Kirche, sondern auch die etwas gruselige Unterkirche und die Schatzkammer besichtigen konnten.
Weiter ging es am Donauknie entlang bis nach Visegrád zur Oberen Burg. Nach Bezahlung der 2.500 Forint Eintritt pro Person entschwanden wir ins Mittelalter. Die Aussicht vom Bergkegel auf die Donau ist unglaublich schön, aber auch die Burg selber verspricht einen interessanten Besuch. Über Treppen und unterschiedliche Ebenen können unterschiedliche Ausstellungen besucht werden.
Das Künstlerstädtchen Szentendre
Nachdem mehrere Übernachtungsmöglichkeiten nicht unseren Erwartungen entsprachen, entschlossen wir uns noch ein Stück weiter zu fahren. In Szentendre checkten wir auf dem Campingplatz Camping Pap Island ein. Der Platz war kaum besucht und wir fanden einen schönen Platz mitten im Grünen. Nach einer kurzen Kaffeepause schwangen wir uns erneut auf die Räder und fuhren in wenigen Minuten in die Altstadt von Szentendre. Der malerische Stadtkern besticht durch seine bunten Fassaden und ist als Künstlerstadt bekannt. Wir streiften durch die hübschen Gassen und kamen an einigen Galerien und Museen vorbei. Auch hier herrschte wieder der barocke Baustil vor. Nach dem Aufstieg zur Pfarrkirche St. Johannes des Täufers und einen Überblick über die Dächer der Stadt stiegen wir über Treppen wieder hinab und kehrten ins Dorothea Bistro & Café ein. Hier genossen wir den Abend bevor es mit den Rädern zurück zum Campingplatz ging. Auf dem Platz werden auch Bungalows vermietet und es ist eine Jugendherberge vorhanden. Die Kiddies untermalten den Abend mit ihrer Musik und Gelächter; die Nacht war allerdings ruhig.
Wir fahren nach Budapest
Eigentlich waren es nur dreißig Kilometer bis nach Budapest. Da wir uns für die Übernachtung aber einen Stellplatz ganz am anderen Ende der Stadt herausgesucht hatten und wir aus dem Norden kamen, mussten wir einmal durch die komplette Stadt fahren und brauchten bis zum 22 Boutique Hotel fast eine Stunde. Das Hotel bietet für Camper die Möglichkeit auf einem ruhig gelegenen und sicheren Parkplatz zu übernachten. Wir zahlten 8.000 Forint pro Nacht und profitierten von der sehr guten Anbindung in die Innenstadt. Nur wenige Gehminuten befand sich eine Straßenbahnhaltestelle. Mit der Linie 47 fuhren wir bis vor die Große Markthalle direkt ins Zentrum und später am Abend von der letzten Haltestelle Deák Ferenc tér wieder zurück. Wir verbrachten hier zwei Nächte und nutzten einmal das angebotene Frühstück. Dieses war für 5.500 Forint pro Person aber nicht wirklich empfehlenswert. In unmittelbarer Nähe befand sich ein Supermarkt und wir empfehlen Campern sich lieber selber zu versorgen. Neben dem Hotel befindet sich die Törley Sparkling Weinkellerei. Leider standen wir am Abfahrtag vor verschlossenen Türen.
Budapest selber hat uns total überrascht. Eigentlich sind mir große Städte oft zu viel und ich suche nach wenigen Stunden wieder die Ruhe und Natur. In Budapest fühlte sich unser
Stadtrundgang aber extrem entspannt an und die Stunden vergingen wie im Fluge. Nach einem kurzen Besuch der Großen Markthalle spazierten wir durch die
bekannteste Flaniermeile der Stadt, der Váci utca mit ihren vielen Geschäften und Einkehrmöglichkeiten. Durch verschiedene Gassen und Straßen erreichten wir bald
darauf die große St. Stephans Basilika. Wir querten den Platz und begaben uns zum Donauufer und weiter zum berühmten und einzigartigen
Parlamentsgebäude. Im Anschluss spazierten wir durch die Antiquitätenstraße Falk Miksa und gönnten uns eine Pause im Café Frei. An der
Columbo Statue mit Hund bogen wir auf eine größere Straße ein und folgten ihrem Verlauf für einige Kilometer bis wir zum Heldenplatz gelangten. Hinter dem Platz
erspähten wir die märchenhafte Burg Vajdahunyad und beschlossen spontan auch diese zumindest Außen zu erkunden. Durch einen hübschen Park suchten wir uns im Anschluss wieder
einen Weg zurück ins Altstadtzentrum. Vorbei am bekannten Kaffeehaus New York, welches wir leider nicht von innen sahen, da wir keine Lust hatten draußen in der Schlange zu
stehen, begaben wir uns ins Jüdische Viertel. Langsam machten sich Durst und Hunger bemerkbar. Unser Ziel war die Ruinenbar Szimpla Kert. Sie ist eine der
ältesten Ruinenbars in Budapest. Wie in einem Labyrinth erkundeten wir die unzähligen Räumen auf unterschiedlichen Etagen und fanden uns in einem surrealen Ort wieder. Wir ließen uns an einer der
Sitzmöglichkeiten im mittleren Bereich unter freiem Himmel nieder und ließen uns einige Craft Biere schmecken. Unseren Hunger stillten wir im Street Food Karavan
Markt gleich nebenan. Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle kamen wir noch an einigen Bars vorbei und erhielten einen kleinen Einblick in die lebhafte Partyszene von
Budapest. Ein letztes Bier gönnten wir uns im Madhouse Bistro & Craft Beer Bar. Für uns war es ein langer Tag und wir machten uns schon bald auf den Rückweg zu unserem
Stellplatz.
Erkundeten wir am Vortag noch die Pester Seite, überquerten wir am nächsten Tag die Donau über die berühmte Kettenbrücke und erkundeten den Stadtteil Buda.
Mit der Standseilbahn ging es auf den Burgberg. Wir spazierten zum Burgpalast und besuchten die Matthiaskirche und die Fischerbastei. Gefühlt war es hier voller, denn es drängten sich die Touristen auf vergleichsweise engen Raum um die Sehenswürdigkeiten. Wir suchten bereits nach kurzer Zeit etwas mehr Ruhe und spazierten in den hinteren Bereich des Burgviertels. Auf unserem Erkundungsgang kamen wir am stylischen 4minutes Cafe vorbei und gönnten uns eine Pause mit schmackhaften Kleinigkeiten und einem sehr guten Kaffee.
Da es immer heißer wurde, entschlossen wir uns das Sightseeing Programm zu beenden und suchten klimatisierte Räume auf. Wir hatten gelesen, dass sich in Budapest eine zeitliche begrenzte
Banksy Ausstellung befand, die wir uns anschauen wollten. Also ging es wieder zurück auf die andere Donauseite. "The World of Banksy" war wirklich sehenswert,
gab einen Einblick in das Schaffen des Künstlers und regte zum Nachdenken an. Nur wenige Gehminuten entfernt kehrten wir im Anschluss ins Mazel Tov ein und ließen uns mediterran
angehauchte Köstlichkeiten schmecken. Die Location lohnt einen Besuch, denn nicht nur die Speisen waren sehr gut, auch die einzigartigen Räumlichkeiten ließen uns staunen. Wir saßen gefühlt in
einem Garten mitten in der Stadt.
Von der bereits bekannten Straßenbahnhaltestelle Deák Ferenc tér fuhren wir zurück zu unserem Stellplatz am Hotel, welcher sich als perfekter Ausgangspunkt für
die Erkundungen dieser wunderbaren Stadt erwies.
Bory-vár - die etwas andere Burg
Der nächste Morgen zeigte sich grau und regnerisch. Aus diesem Grund zog es uns zunächst ins nur wenige Autominuten entfernte Premier Outlet Budapest. Diese Art von Outlet Cities
kannten wir bereits aus Deutschland und auch anderen Ländern. Wir stöberten ein wenig durch die Geschäfte, aber so wirklich etwas gefunden haben wir nicht. Also ging es weiter Richtung
Süden.
Als nächstes Ziel hatten wir uns die Bory-vár bei Székesfehérvár herausgesucht. Sie ist ein schlossähnliches Gebäude, welches vom ungarischen Künstler
Jeno Bory in jahrzehntelanger Arbeit nach und nach erbaut wurde. Heute ist die Burg ein Museum, welches den Besuchern hinter jeder Ecke eine andere faszinierende Sicht
bietet. Neben dem Außenbereich können auch Räume, in denen zahlreiche Bilder und Statuen ausgestellt sind und Türme besichtigt werden, von denen sich einzigartige Ausblicke boten. Das Gebäude ist
eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Region und so ist man hier nicht alleine unterwegs. Ruhiger wurde es bei unserem Besuch als der Bus mit einer Schulklasse wieder abfuhr.
So ganz wussten wir nicht, was wir mit dem restlichen Tag anfangen und vor allem wo wir übernachten sollten. Der Plan für die nächsten Tage stand bereits fest, daher war es klar, dass es weiter
Richtung Plattensee ging. Nach einigem Suchen entschieden wir uns den Honvéd Camping in Balatonkenese anzufahren. Wir standen zunächst vor
einem verschlossenen Tor und nach ein paar Verständigungsschwierigkeiten konnten wir für eine Nacht bleiben. Die Toiletten und Duschen in einem Container waren sehr sauber. Mit uns waren nur
wenige andere Camper auf dem Platz, der einen direkten Seezugang hatte. Am Nachmittag näherten sich interessierte Ungarn und inspizierten unseren Selbstausbau. Sie selber waren
mit Zelt und Motorrad unterwegs. Für die Nacht zahlten wir 4.000 Forint, was ein echtes Schnäppchen am Balaton war.
Am Südufer des Plattensees entlang
Am nächsten Morgen besorgten wir uns mit dem Fahrrad Frühstück von dem nicht weit entfernten Katica Backery Coffee and Tea House und starteten genüsslich in den Tag. Die nächsten zwei Tagen verbrachten wir mit Reisebekanntschaften aus unserem Bosnien und Herzegowina Urlaub. Den Beitrag zu diesem einzigartigen Roadtrip findet ihr übrigens hier.
Daher war die Route vorgegeben und wir fuhren am südlichen Balaton Ufer entlang. Auf dem Weg stoppten wir beim Aussichtturm in Balatonföldvár. Das Gebäude ist einem Schiff nachempfunden und beheimatet ein Besucherzentrum zur Schifffahrtsgeschichte auf dem Balaton mit interaktiver Ausstellung. Nach einem heißen Kaffee auf der Panoramaterrasse des Cafés ging es für uns auch schon weiter.
Entlang unserer Strecke wurden wir auf einen privaten Weinverkauf aufmerksam. Das hübsche Häuschen war auffallend dekoriert und machte uns neugierig. So hielten wir spontan an, wurden herzlich begrüßt und erhielten auch gleich die Möglichkeit die Weine zu probieren. Wir entschieden uns für drei verschiedene Sorten in großen bauchigen Glasflaschen. So waren wir für die nächsten beiden Abende gerüstet.
Unser nächster Stopp befand sich dann in Csákány, rund zwanzig Kilometer vom See entfernt. Wir freuten uns darauf nach all den Monaten unsere Bekanntschaften wiederzusehen und verbrachten zwei tolle Tage und Abende zusammen. Das nächste Treffen findet dann hoffentlich im nächsten Jahr wieder statt.
Vom Balaton zum Kis-Balaton
Damit wir auch etwas vom Balaton sahen, entschlossen wir uns Keszthely einen Besuch abzustatten. Der schöne Ort am Westufer des Sees gilt als einer der Hauptorte
und war wirklich sehenswert. Von einem kostenlosen Parkplatz waren wir in wenigen Gehminuten an der schönen Strandpromenade. Wir spazierten die Mole zu den
Schiffsanlegern entlang und zur Nachbarmole, die ein Wahrzeichen Keszthelys ist. Seit 1864 dient sie den Besuchern mit Umkleidekabinen und Sonnenstegen als mondänes
Strandbad.
An der Sissi-Statue vorbei spazierten wir durch den Helikon-Park in die Stadtmitte. An einer Kirche und einer Statue des Grafen György Festetics vorbei,
überquerten wir den Hauptplatz und begaben uns immer weiter geradeaus durch die Fußgängerzone Richtung Norden. Die Familie Festetic erbaute im 18. Jahrhundert das gleichnamige
Schloss, welches als eines der schönsten Barockschlösser Mitteleuropas gilt. Von einer Besichtigung sahen wir ab und erkundeten nur die Außenanlagen, da wir
noch einen anderen Programmpunkt an diesem Tag geplant hatten.
Vom großen Bruder fuhren wir in dreißig Minuten zur, wie der Name schon sagt, kleineren Ausgabe des Sees, dem Kis-Balaton. Hier parkten wir am Vogelbeobachtungsgebiet Madárvárta und starteten unsere Radtour einmal um den See. Zunächst fuhren wir über schöne Wege mitten durch die Natur. Bald darauf erreichten wir eine Querstraße und besichtigten eine kleines Museum beziehungsweise das Besucherzentrum in Zalavár, welches sich nur wenige Meter entfernt befand. Zurück auf der eigentlichen Strecke fuhren wir nunmehr auf Nebenstraßen durch mehrere hübsche Ortschaften bis wir uns wieder links hielten, an einem kleinen Flughafen, den Zalakaros Airport vorbeikamen und weiter nach Balatonmagyaród und zurück ins Naturschutzgebiet fuhren. Hier befindet sich auch die Kányavári Insel mit einem begehbaren Vogellehrpfad. Einen Abstecher zum Büffelreservat Kápolnapuszta ließen wir aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit aus, denn am Abend fuhren wir gemeinsam mit den anderen zum Essen ins Restaurant Kránicz Borház és Étterem, welches wunderschön in den Weinreben lag. Hier verbrachten wir einen lustigen Abend bei schmackhaftem Essen und gutem Wein.
Vom Traditionsdorf ins Tal der schönen Frauen
Nach zwei wunderbaren Tagen zog es uns weiter. Wir nutzten das schlechte Wetter als Fahrtag und legten eine lange Strecke vom südwestlichen Teil des Plattensees, vorbei an Budapest weiter Richtung Norden zurück. Unser Ziel war das Örtchen Hollókő. Der Ort ist eine Art Freilichtmuseum, in dem alte Traditionen und jahrhundertalte Häuser besichtigt werden können. Die Häuser stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind zum Teil immer noch bewohnt. Der ursprüngliche Zustand sowie der Erhalt der Traditionen haben dazu beigetragen, dass Hollókő ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Leider waren bei unserem Besuch die meisten Museen und Einrichtungen geschlossen, aber wir konnten uns auf einem kleinen Spaziergang durch die Straßen dennoch einen guten Eindruck machen.
Vom großen Besucherparkplatz führte ein Wanderweg zur hoch über dem Dorf thronenden Burgruine aus dem 13. Jahrhundert. Eigentlich hatten wir geplant auf dem großen Parkplatz zu übernachten, der als Übernachtungsmöglichkeit auf Park4Night verzeichnet war. Da dieser aber dermaßen schief war, entschieden wir uns dagegen. Daher ist auch die Wanderung zur Burgruine weggefallen, denn wir mussten noch ein ganzes Stück weiter fahren, um einen Stellplatz für die Nacht zu finden.
Die Wahl fiel auf die rund neunzig Kilometer entfernte Stadt Eger, die am nächsten Tag eh auf unserem Programm stand. Wir verbrachten zwei Nächte auf dem Tulipán Camping Eger. Hier gerieten wir in ein tschechisches Concorde Treffen. Wer sich mit Wohnmobilen auskennt, der weiß, dass es sich bei den Concorde Wohnmobilen um extrem große Luxusliner handelt. Da ging unser kleiner Camper Fred ein wenig unter.
Am gleichen Abend spazierten wir in nur rund zehn Minuten ins sogenannte Tal der schönen Frauen. Eger ist bekannt für seinen Weinanbau und im Tal der schönen Frauen boten sich gleich mehrere Möglichkeiten Weinverkostungen zu machen. Denn hier befindet sich ein Weinkeller neben dem anderen. Leider spielte das Wetter nicht mit und es war so gut wie nichts los. Zudem fiel die Auswahl schwer. Welchen Wein wollten wir verkosten und welcher Weinkeller hatte überhaupt auf? Den Abend verbrachten wir in der Demeter Borbár 44 Vinoteka mit nur wenigen anderen Gästen. Wir verkosteten hervorragenden Wein und bestellten uns auch einige Flaschen zum mitnehmen, die wir vereinbarten am nächsten Tag abzuholen.
Die Altstadt von Eger in Ungarn
Am nächsten Morgen spazierten wir in rund zwanzig Minuten vom Campingplatz in die Altstadt von Eger. Die historische Stadt hat neben dem Weinanbau och einiges anderes zu bieten. Wir spazierten durch den Altstadtkern mit seinen prachtvollen barocken Gebäuden und erkundeten die vielen Gassen, die immer wieder zu anderen Sehenswürdigkeiten führten. Gleich zu Anfang kamen wir an der Basilika vorbei und schlenderten im Anschluss durch die belebte Fußgängerzone. Wir erreichten den Dobó István Platz, der als Herz der Stadt gilt und von vielen interessanten Gebäuden umgeben ist. Vorbei an einer Statue begaben wir uns bergauf zur Burg Eger. Die sehenswerte Burg ist groß und wir verbrachten einige Zeit bei der Erkundung. Der Eintritt von 4000 Forint pro Person ging für die Größe und was man alles erkunden konnte, völlig in Ordnung. Von den Mauern der Burg bot sich uns eine eindrucksvoller Blick über die Dächer der Stadt. Nach der Besichtigung gönnten wir uns einen warmen und gut belegten Langós in dem kleinen Laden BÖTYE Lángos, der viele verschiedene schmackhafte Varianten dieses traditionellen Hefefladens anbot.
Als eines der wenigen Überbleibsel der türkischen Besetzung Egers ist das Minarett übrig geblieben. Es ist möglich dieses über eine Treppe im Inneren bis zum Balkon
hinaufzusteigen und auch von dort den Blick zu genießen.
Bevor wir wieder zurück zum Campingplatz gingen, machten wir noch einen Abstecher zum Beatles Museum. Es ist nur eines von fünf existierenden Beatles-Museen auf der Welt. Es
wurde von zwei Fans gegründet und zeigt auf zwei Ebenen viele Erinnerungsstücke wie Tonaufnahmen, Fotos, Kleidungsstücke und Merchandise-Artikel. Zudem wird die Geschichte der Beatles auf
interessante Weise erläutert und Kurzfilme und Musikclips lockern die Ausstellung auf. Nicht nur für Musikfans lohnt sich der Besuch.
Den späten Nachmittag ließen wir auf dem Campingplatz ausklingen. Am Abend machten wir uns nochmal auf den Weg ins Tal der schönen Frauen. Auch an diesem Abend war kaum etwas
los. Dieses Mal suchten wir uns den Weinkeller vom Weingut Bolyki Pincészet and Vineyards aus. Auch hier bekamen wir eine umfangreiche Weinprobe mit vielen
Zusatzinformationen. Dabei erfuhren wir auch, dass die Besucherzahlen rückläufig sind und die Weinkeller längst nicht mehr so gut besucht werden wie noch Jahre zuvor. Schade eigentlich,
denn diese Weinkellerstraße hat einen ganz besonderen Flair und hier herrscht bestimmt an lauen Sommerabenden eine schöne Stimmung, wenn die Keller gut besucht sind. Auch hier erwarben wir einige
Weinflaschen und schleppten leicht angeschickert diesen und den anderen Karton vom vorherigen Abend zurück zum Campingplatz.
Vom Ferienort im Bükk-Gebirge in die Puszta
Auf kurviger Strecke ging es für uns am nächsten Tag weiter Richtung Miskolc. Wir stoppten in Lillafüred. Das kleine Örtchen bot gleich mehrere Sehenswürdigkeiten. Neben dem faszinierenden Schlosshotel, welches eines der bekanntesten Fotomotive der Region ist, lohnt ein Spaziergang durch die terrassenförmig angelegten Gärten unterhalb des Schlosses sowie ein Besuch des Wasserfalls. Aber auch die Szent István-Barlang (St. Stephan Tropfsteinhöhle) sowie die Anna-Kalktuffsteinhöhle lohnen einen Besuch. Das Höhlensystem zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir entschieden uns gegen einen Besuch der Höhlen und spazierten entlang des Hámori-Sees auf einem angelegten Weg. Der See lädt außerdem zu einer Bootsfahrt ein. Das ganze Gebiet bietet zudem viele Wanderwege. Lillafüred verfügt über eine Haltestelle der Schmalspurwaldbahn, die heute nur noch touristischen Zwecken dient und Besucher beispielsweise von Miskolc in den Ferienort bringt.
Unsere Fahrt war allerdings noch nicht zu Ende. Nach dieser kurzen Pause fuhren wir noch rund zwei Stunden weiter in die Puszta. Bevor wir unseren Stellplatz für die Nacht anfuhren, kehrten wir entlang der Strecke noch im Restaurant Patkós Csárda zum Essen ein. Gut gestärkt fuhren wir dann die wenigen Kilometer in den Nationalpark Hortobágyi. Im gleichnamigen Ort fanden wir über Park4Night einen ruhigen Parkplatz mitten im Ort. Im sanften Licht des späten Nachmittags machten wir einen Erkundungsspaziergang und planten den Ausflug für den nächsten Tag.
Die einzigartige Steppenlandschaft Ungarns
Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Camper zum nicht weit entfernten Pferdegestüt Mátai Ménes. Es ist eines der ältesten Gestüte Ungarns und blickt auf eine
mehr als 300 Jahre alte Geschichte zurück. Hier werden die dunklen Noniuspferde gezüchtet, deren unerschrockene Natur wir später noch erleben sollten.
Denn wir wollten an einer Kutschfahrt durch die berühmte Pustza mit Reitervorführung teilnehmen. Im Infozentrum meldeten wir uns an,
zahlten 4000 Forint pro Person und erhielten die Info, dass wir mit einer ungarischen Schulklasse in einem der Wagen mitfahren konnten. Das hatten wir uns ein wenig anders vorgestellt, aber die
Fahrt war dennoch sehr informativ und die Kinder ganz brav und begeistert von den Tieren. In einer Kutschenkolonne ging es in die staubige weite Landschaft hinaus. Wir erhielten
Informationen zu den einheimischen Haustierrassen, ihre ursprüngliche Haltung und Zucht. So kamen wir an Wasserbüffeln, Zackelschafen und einer
großen Herde Graurindern mit ihren riesigen Hörnern vorbei. Ein Highlight, wenn auch ein sehr touristisches, war dann die traditionelle Reitervorführung der
ungarischen Csikós in ihrer typischen Kleidung. Die furchtlosen Noniuspferde lagen auf dem Boden und Peitschen knallten durch die Luft. Aber auch die sogenannte ungarische
Post war spektakulär anzusehen und der Blick in die endlose Weite, unterbrochen von kleinen Häuschen und den für die Puszta so typischen Ziehbrunnen, war atemberaubend.
Viel zu schnell ging die Fahrt und die romantisierte Vorstellung der ungarischen Pferdehirten und der Weite dieser einzigartigen Landschaft zu Ende und wir begaben uns zurück in die reale
Welt.
Ein Besuch bei Königin Sisi von Ungarn
Wir fuhren wieder Richtung Budapest. Etwa dreißig Kilometer vor der Metropole befindet sich das Schloss Gödöllő, welches wir einen Besuch abstatteten. Das Schloss wurde im 18. Jahrhundert erbaut und zählt zu einem der größten Barockschlösser Ungarns. Im 19. Jahrhundert war es eines der Lieblingsresidenzen der österreichischen Kaiserin und ungarischen Königin Sisi. Heute gehört es zu einem beliebten Ausflugsziel in dem circa dreißig Räume besichtigt werden können, die vor allem die königliche Zeit und das Leben der Königin Elisabeth zeigen. Wir zahlten 4.600 Forint Eintritt pro Person und tauchten ab in eine Welt voller Prunk und Adel.
Nach dem Besuch ging es zurück auf die Straße und wir machten erneut ordentlich Strecke. Wir fuhren bis fast an die österreichische Grenze zum herausgesuchten Stellplatz Cvika Camping & Restaurant. Der freundliche Besitzer hieß uns willkommen. Wir waren die einzigen Wohnmobilisten. Mit uns waren nur drei deutsche Paddler mit Zelt auf dem Platz. Nach einem einfachen, aber reichhaltigen Essen und einer heißen Dusche genossen wir den Abend vorm Camper an der kleinen Donau.
Sopron, ein schöner Abschluss unserer Reise durch Ungarn
Einen letzten Stopp wollten wir in Ungarn noch machen. Da wir uns nahe der Grenze zu Österreich befanden nahmen wir die Strecke über Österreich, überquerten daher zweimal die Grenze und fuhren
erneut am Schloss Esterházy in Fertöd vorbei, wo sich der Kreis unserer Rundreise schloss und legten die restlichen Kilometer nach Sopron zurück.
Wir parkten relativ zentral auf dem Parkplatz Paprét an einem kleinen Park und waren in wenigen Gehminuten im historischen Stadtzentrum. Sehenswert waren das Wahrzeichen der
Stadt, der Feuerturm, der sich direkt am barocken Hauptplatz befindet, welcher mit vielen mittelalterlichen und barocken Häusern geschmückt ist. Auf einem
kleinen Rundgang durch die kopfsteingepflasterten Gässchen entdeckten wir das vegane Restaurant Bojtorina Vegan Kitchen und gönnten uns ein ausgezeichnetes Mittagsessen im
schattigen Innenhof.
Dies war unser letzter Halt in Ungarn und bildete einen schönen Abschluss unserer Reise durch dieses abwechslungsreiche Land.
Für die Nacht fanden wir erneut über den Stellplatzführer Landvergnügen eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir waren zurück im Burgenland und es zog uns erneut auf ein Weingut. Wir hatten die Wahl zwischen zwei Stellmöglichkeiten, richteten uns ein und erhielten im Anschluss eine ausführliche Weinprobe mit zahlreichen Informationen. Natürlich kauften wir auch ein und so hatten wir auch nach dem Urlaub zu Hause noch etwas von unseren favorisierten Weinen. Es wurde aber Zeit auch noch was in den Magen zu bekommen. Wir erhielten den Tipp zum Heurigenrestaurant Stegschandl zu fahren. Gesagt getan. Wir schwangen uns auf unsere Räder und radelten in cira zehn Minuten dorthin und hatten Glück, dass wir noch einen der wenigen letzten Tische ergattern konnten. Das Essen war gut und auch die dortigen Weine konnten sich sehen lassen. Zurück am Camper verbrachten wir, trotz der Nähe zu zwei Straßen, eine ruhige Nacht und machten uns am nächsten Morgen früh bereit, um weiterzufahren.
Eisenstadt, die Hauptstadt des Burgenlandes
Auch ein Abstecher in die Hauptstadt des Burgenlandes stand auf unserem Programm. In Eisenstadt parkten wir auf einem zentralen kleinen Parkplatz auf dem Josef Hyrtl-Platz. Bereits am frühen Morgen war es ordentlich warm und unsere Erkundungstour beschränkte sich zunächst nur auf die Haupteinkaufsstraße, die uns bis zum Schloss Esterházy führte. Zuvor genossen wir einen erfrischenden Affogato auf der Terrasse der modern eingerichteten Bar Hopfen&Soehne, die auch tolle Craft Biere im Angebot hatte. Eine Besichtigung des Schlosses setzten wir dieses Mal aus, entschlossen uns aber spontan noch einen Abstecher in den Schlosspark zu machen. Auf entspannten Spazierwegen kamen wir am Leopoldinentempel und der Orangerie vorbei und erreichten die Joseph Haydn Gasse, die uns wieder zum Parkplatz führte.
Für den Nachmittag suchten wir uns einen letzten Zwischenstopp auf dem Heimweg abermals über Landvergnügen heraus. Wir fuhren zu einem Bauernhof in Randegg. Die Strecke dorthin war schon eine Augenweide, so legten wir die rund einhundertfünfzig Kilometer zum Teil durch das schöne Pielachtal zurück. Über ruhige Landstraßen fuhren wir durch wunderschöne Natur. Die letzten Meter zu unserem Ziel ging es bergauf und wir wurden sogleich von den vielen Hofkatzen und unserem Gastgeber begrüßt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Most und angenehmen Gesprächen auf der Terrasse und genossen die Zeit. Am nächsten Morgen ließen wir uns noch das angebotene Frühstück mit hofeigenen Produkten schmecken, bevor wir die letzten vier Stunden Autofahrt hinter uns brachten und wieder zu Hause ankamen.
Empfehlen wir Ungarn als Reiseland mit dem Camper?
Ungarn ist ein entspanntes Reiseland und auch für Camper wird einiges geboten. Es gibt zahlreiche Campingplätze, die aber auch oft schon in die Jahre gekommen sind und einmal modernisiert werden könnten. Aber auch außerhalb von den großen Campingplätzen finden sich immer wieder Stell- und Übernachtungsmöglichkeiten. Die historischen Sehenswürdigkeiten sind zahlreich und von Burgen über Schlössern und hübschen Altstädten, gibt es so einiges zu sehen. Die touristische Plattensee-Region haben wir nur gestreift und den Süden haben wir gar nicht zu Gesicht bekommen, dafür fehlte uns die Zeit. Landschaftlich hat uns Ungarn nicht umgehauen, da gibt es spektakulärere Nachbarländer, dennoch war es eine angenehme Urlaubsreise.
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