In unserem Reisebericht Abenteuer Balkan Teil 1 haben wir euch auf unsere Reise durch das noch nahezu unbekannte Bosnien und Herzegowina mitgenommen. Wir lernten eine wunderschöne Landschaft und herzliche Menschen kennen. Doch irgendwann wurde es Zeit an den Rückweg zu denken. Bevor wir uns aber entlang der kroatischen Adriaküste wieder in Richtung Heimat aufmachten, nutzten wir die Nähe zu einem für uns ebenfalls unbekannten Land. Wir fuhren die wenigen Kilometer bis nach Montenegro und machten einen kleinen Abstecher in die Bucht von Kotor.
Wir fahren nach Montenegro
Nachdem wir die rund zwanzig Kilometer von unserem letzten Stopp in Bosnien und Herzegowina hinter uns brachten, überschritten wir die Grenze in ein neues Land. Willkommen in Montenegro! Die Strecke von Trebinje in Bosnien und Herzegowina und der ersten Stadt in Montenegro Herceg Novi führte uns über eine einsame Bergstrecke. In Serpentinen näherten wir uns immer weiter der berühmten Bucht von Kotor. Entlang einer faszinierenden Küstenstraße erreichten wir nach dreißig Kilometern den Campingplatz Autocamp Naluka. Direkt an der Straße in einer Kurve gelegen, war er tagsüber nicht gerade ruhig, aber wir verbrachten eine angenehme Nacht dort. Die Sanitäranlagen waren bereits in die Jahre gekommen, aber völlig in Ordnung. Der Betreiber begrüßte uns auf Deutsch und so war die Verständigung und die Einweisung kein Problem. Für eine Nacht zahlten wir dreißig Euro. Das war einer der teuersten Plätze auf unser Reise, aber die Lage bringt diese Preise vermutlich mit sich. Mit herrlichem Blick auf die Berge verbrachten wir einen entspannten restlichen Nachmittag. Das geplante Abendessen fiel jedoch ins Wasser, da uns die nahegelegene Tramontana Beach Bar nicht bedienen wollte. Nun denn, so kosteten wir noch die letzten Sonnenstrahlen am Morinjska plaža (Strand) aus und bereiteten uns im Anschluss selber ein Abendessen auf dem Campingplatz zu.
Die Bucht von Kotor
Am nächsten Morgen fuhren wir direkt nach dem Frühstück mit dem Camper weiter die Küstenstraße entlang und in Richtung Kotor. Für die dreiundzwanzig Kilometer benötigten wir
ungefähr eine halbe Stunde und fanden vor den Toren der UNESCO Welterbe-Stadt einen zentralen und recht günstigen Parkplatz (Parking Benovo). Direkt vom
Campingplatz verkehrten aber auch Busse, die Besucher bequem nach Kotor und wieder zurück brachten.
Vom ausgewählten Parkplatz waren es rund vierhundert Meter bis zum Stadttor und dem Eingang in die faszinierende Altstadt von Kotor. Durch das Tor gelangten wir auf den
Waffenplatz, der der zentrale Platz Kotors ist und standen direkt vor einem beliebten Fotomotiv, dem Uhrturm. Wir begaben uns auf Besichtigungstour durch
die schmalen Gässchen und schlenderten an Gebäuden und Kirchen vorbei, die zum Teil aus dem 12. bis 14. Jahrhundert stammten und kamen immer wieder zu idyllischen Plätzen mit
Einkehrmöglichkeiten. Vorbei am Pima Palast setzten wir unseren Spaziergang fort und kamen zu einem weiteren Platz und der imposanten Sankt-Tryphon-Kathedrale.
In einem kleinen Seitengässchen stärkten wir uns mit einem heißen Kaffee im Mon Bistro, bevor wir unsere Erkundungstour fortsetzten. Wir verließen die Altstadt an
der Gurdić-Bastion durch das östliche Stadttor, flanierten an der Marina entlang, passierten den grünen Markt mit lokalen Köstlichkeiten,
um im Anschluss wieder durch das Haupttor auf den Hauptplatz zu gelangen. Dieses Mal hielten wir uns links, vorbei an Napoleons Theater auf die begehbare
Stadtmauer, die die schöne mittelalterliche Hafenstadt umgibt. Die Mauer führte weiter den Berg hinauf bis zu einer Festung, die hoch oberhalb der Stadt thront. Der Weg
soll ein wenig beschwerlich sein, kostet Eintritt, soll aber einen sensationellen Blick auf die Bucht bieten. Wir haben den Aufstieg nicht unternommen und sind im übersichtlichen
autofreien Altstadtkern geblieben, der sich wunderbar zu Fuß erkunden ließ. Wir passierten die orthodoxe St. Nikolaus Kirche und kamen anschließend auf einen
Platz heraus auf dem sich neben den Touristen auch unzählige Katzen tummelten. Die Katzen sind in Kotor allgegenwärtig. Man findet sie wirklich an jeder Ecke und es gibt
sogar ein Katzenmuseum. Kotor ist zudem ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe, daher empfehlen wir die Besichtigung auf den frühen Vormittag oder den späten
Nachmittag zu legen. Wir waren bereits am Morgen vor Ort, merkten aber gegen Mittag, dass es zunehmend voller wurde. So schlenderten wir noch einige Zeit durch die Gassen, bevor wir wieder den
Rückzug antraten.
Es geht nach Kroatien
Es war nur ein kurzer Abstecher nach Montenegro, aber der erste Eindruck war unbeschreiblich schön. Das Land verdient es eine längere Zeit bereist zu werden und steht somit immer noch auf unserer Wunschzielliste.
Wir fuhren die Strecke entlang der Bucht von Kotor zurück und noch am selben Tag weiter nach Kroatien. Der Grenzübertritt gestaltete sich als unkompliziert und nach kurzer Wartezeit konnten wir passieren. So erreichten wir rund zwei Stunden später den über Park4Night herausgesuchten Camperstop Vineyard. Der Stellplatz befindet sich in einer ländlichen Gegend mitten im Weinberg. Bei Ankunft wurden wir direkt von Antje begrüßt und erhielten eine Kostprobe ihrer selbstgemachten Produkte. Die Gastgeberin stammte aus den Niederlanden und spricht neben anderen Sprachen auch Englisch. Wir zahlten für die Nacht fünfzehn Euro. Der Platz hatte aber keine weitere Infrastruktur. Für uns war es aber der perfekte Zwischenstopp für eine Sehenswürdigkeit, die wir uns früh am nächsten Morgen anschauen wollten. Am späten Nachmittag machten wir noch einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung und ließen im Anschluss den Tag mit unseren Stellplatz Nachbarn (ebenfalls aus den Niederlanden) ausklingen.
Dubrovnik - mehr als nur ein Game of Thrones Hype
Wir starteten früh und fuhren in nur knapp dreißig Minuten mitten in einer der schönsten Städte an der kroatischen Adria Küste. Ganz im südlichsten Zipfel Kroatiens befindet sich Dubrovnik. Die mittelalterliche Hafenstadt liegt umgeben vom Meer und bot bereits bei der Anfahrt einen sensationellen Anblick. Wir parkten auf dem Grand Parking Dubrovnik, der circa zwei Kilometer von der Altstadt entfernt lag und perfekt für Wohnmobile geeignet ist. Auch eine Übernachtung mit dem Camper ist hier für vergleichsweise günstige zwanzig Euro möglich.
Nach einem rund zwanzig minütigen Fußmarsch standen wir vor dem Pile-Tor, welches uns in das alte befestigte Zentrum Dubrovniks führte. Wir schlenderten zunächst die sehenswerte Hauptstraße Stradun bis fast zum Alten Hafen entlang. Dabei passierten wir historische Gebäude, Cafés und Eisdielen und erhaschten immer wieder Blicke in die zahlreichen schmalen Gassen zu beiden Seiten. Wir erreichten den Luza Platz, der das Zentrum Dubrovniks bildet. Hier befinden sich neben der Orlando-Säule, der Uhrturm und der Sponza-Palast. Einen spektakulären Anblick bot das Rathaus, welches sich in unmittelbarer Nähe der Kirche des Heiligen Blasius befindet. Ein Highlight folgte dem anderen und wir wussten gar nicht wohin wir als erstes schauen sollten. Wir setzten unseren Weg fort und begaben uns zur Kathedrale, machten einen Abstecher zum Alten Hafen und spazierten im Anschluss hinter der Kathedrale entlang zu einem kleinen Platz mit der Statue des Dichters Ivan Gundulic. Von hier aus hielten wir auf die Jesuitentreppe zu, die zur Kirche des Heiligen Ignatius führte. Für Game of Thrones Fans ist die Treppe als Szene aus der Serie dem "Walk of Shame" bekannt. Wir stiegen unzählige Treppenstufen weiter hinauf und gingen immer der Stadtmauer entlang. Diese kann auch begangen werden, allerdings war es uns den hohen Eintrittspreis nicht wert, gab es doch so viel Anderes zu bestaunen. Wir stürzten uns ins Gassengewirr und verloren schon bald den Überblick. Das machte jedoch nichts, denn hinter jeder Wegbiegung gab es etwas anderes zu entdecken. Es war schon weit nach Mittag und unsere Mägen knurrten. In einer Seitengasse der Stradun fanden wir ein kleines "Fast Food" Restaurant Burger House Republic, welches wir uneingeschränkt empfehlen können. Neben außergewöhnlichen Burger-Kreationen erwarteten uns regionale Craft Biere und ein sehr zuvorkommender Service. Ein Highlight war der Spicy Calamari Burger. Wir haben selten so geniale Burger gegessen. Gut gesättigt machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Parkplatz. Wir verließen die Altstadt wieder durch das Pile Tor und spazierten zum westlichen kleinen Hafen von dem wir einen gigantischen Blick auf die alte Festung sowie die Altstadt mit ihrer Stadtmauer hatten. Der Eintritt zu dieser Festung wäre im Preis für den Stadtmauerrundgang inkludiert. Wir begnügten uns mit der sensationellen Aussicht und begaben uns danach durch den Park Gradac auf kürzestem Wege zurück zum Camper. Die UNESCO Welterbe-Stadt ist definitiv einen Besuch wert. Auch hier gilt, dass Kreuzfahrtschiffe die Stadt zu bestimmten Zeiten mit Touristen überschwemmen und man eine Besichtigung etwas planen sollte. Der Erfolg der Serie Game of Thrones tut sein übriges und bringt Jahr für Jahr mehr Touristen nach Dubrovnik. Dennoch ist es eine Stadt, die man einmal in seinem Leben gesehen haben sollte.
Nun ging die Stellplatzsuche wieder los. Zum einen wollten wir an diesem späten Nachmittag noch Strecke gut machen, zum anderen suchten wir einen einigermaßen
günstige Übernachtungsmöglichkeit, was an der kroatischen Adriaküste gar nicht so einfach war. Wir wurden schließlich abermals über Park4Night fündig und entdeckten einen
kleinen Stellplatz abseits des Meeres in rund einhundert Kilometer Entfernung.
Der direkte Weg führte die Küste entlang, würde aber auch erneute Grenzkontrollen nach Bosnien und Herzegowina mit sich bringen, denn hier befand sich der sogenannte Neum Korridor, den
wir bereits im ersten Teil unseres Balkan Abenteuers beschrieben hatten. Seit dem Bau der Pelješac Brücke gibt es aber einen Strecke, die komplett über kroatischen Boden
verläuft und über eine Halbinsel führt, die über die Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir wählten diese Strecke und erreichten am späten Nachmittag den kleinen
Campingplatz Good Energy Camping. Die Stellplätze befanden sich auf einem Gartengelände mit zahlreichen für uns exotischen Obstbäumen. Die
vorhandenen Sanitäranlagen in einer Holzhütte waren einfach, aber ausreichend. Wir haben für eine Nacht zwanzig Euro gezahlt. Bereits am nächsten Tag
sollte es weitergehen.
Von der Makarska Riviera nach Omiš
Die Küstenstraße entlang der kroatischen Adria war wirklich wunderschön und so genossen wir jede Minute der kurvigen Fahrt entlang der felsigen Küste mit
fantastischen Ausblicken auf das Meer.
Einen Zwischenstopp legten wir in dem Küstenstädtchen Makarska ein. Der Ort zählt zu einem der bekanntesten Urlaubsziele Kroatiens und ist vor allem für seine
schönen Strände bekannt. Er befindet sich vor der einzigartigen Kulisse des Biokovo Gebirges.
Wir parkten auf einem großen Parkplatz direkt an einem Kreisverkehr und spazierten in wenigen Minuten zum Hafen und weiter die ins Meer ragende Mole entlang. Von hier bot sich
uns ein toller Blick auf die Uferpromenade, die wir im Anschluss entlang schlenderten. In einem der vielen Cafés an der Promenade ließen wir uns einen Kaffee
schmecken, bevor wir über den zentralen Kačić-Platz an der Kirche St. Markus vorbei, durch kleine Gässchen, zurück zum Parkplatz gingen. Nach einem
kurzen Einkauf im gegenüberliegenden Supermarkt machten wir uns wieder auf den Weg.
Für die Nacht hatten wir uns einen Campingplatz herausgesucht, da wir dringend Wäsche waschen mussten.
Dieser lag aber nochmal rund vierzig Kilometer entfernt im sehenswerten Städtchen Omiš. In einer einzigartigen Lage an der Mündung der Cetina liegt Omiš im
Herzen Dalmatiens. Die Einfahrt zum Auto Camp Lisičina führte spektakulär zwischen zwei Felsen hindurch und brachte uns zu einem kleinen und versteckt liegenden
Platz. Größere Wohnmobile könnten hier unter Umständen Probleme bekommen.
Nachdem wir uns eingerichtet, die Wäsche gewaschen und die am Platz lebenden Katzen bespaßt hatten, erkundeten wir die mittelalterliche Altstadt. Bereits von weitem nahmen wir den markanten Turm der Festung Mirabella (Peovica) wahr. Sie befindet sich auf einem steilen Felsen oberhalb der Altstadt. Wir stiegen die Stufen immer weiter hinauf bis zu einem Kassenhäuschen und zahlten ein paar Euro Eintritt. Weiter hinauf führte eine zum Teil enge und steile Treppe, die etwas Schwindelfreiheit erforderte. Im Turm führte eine Metallleiter ganz nach oben zum Aussichtspunkt. Der Blick von dort oben war spektakulär und entlohnte für den schweißtreibenden Aufstieg. Anschließend bummelten wir durch die übersichtliche Altstadt. An der Gelateria David konnten wir nicht vorbeigehen und gönnten uns ein erfrischendes Eis, welches wir bis zum Stadtstrand Velika Plaza weggeschleckt hatten. Am Strand ließen wir uns die letzten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen bevor wir langsam zurück zum Campingplatz gingen. Wir verbrachten eine ruhige Nacht und zahlten fünfundzwanzig Euro.
Den Römern auf der Spur in Split
Von Omiš waren es dann nur noch knapp dreißig Kilometer bis zur zweitgrößten Stadt Kroatiens. Die beliebte Hafenstadt Split zieht alljährlich ebenfalls viele Besucher an. Die Altstadt beziehungsweise der riesige Diokletianspalast gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wir fanden einen zentrumsnahen Parkplatz in der Nähe des Stadtstrandes Bačvice, der in der Nebensaison sogar kostenlos war. Allerdings ist dieser für größere Mobile nicht geeignet. In fünfzehn Minuten standen wir vor den Mauern des Palastes und ließen uns durch das Silberne Tor in die Gassen der Altstadt treiben. Obwohl es noch früh am Tag war, war bereits einiges los. Ohne einen Plan schlenderten wir durch die schmalen Gassen, entdeckten versteckt liegende Sehenswürdigkeiten und erreichten wunderschöne Plätze, wie den Narodni Trg (Volksplatz). Wir begaben uns auf eine Zeitreise und entdeckten hinter jeder Ecke andere prunkvolle Gebäude. Eine Pause gönnten wir uns in einer kleinen Kaffee-Bar (D16 Coffee) in einer der vielen kleinen Gassen bevor uns unser Weg bis zur Aussichtplattform auf dem Marjan-Hügel führte. Der Weg hinauf war schweißtreibend, aber die Aussicht auf die Altstadt und das Meer einfach unbeschreiblich schön. Wir fanden den Weg zurück hinunter zur mit Palmen gesäumten Uferpromenade, vorbei am Platz der Republik (Trg Republike) und erreichten so die andere Seite der Altstadt. Gesäumt ist der Weg von vielen Cafés und Restaurants, die zum Einkehren einladen. Der Tag war bereits fortgeschritten, es wurde immer wärmer und wir brauchten noch einen Stellplatz für die Nacht. Daher begaben wir uns zurück zum Camper. Wir kamen noch an einer kleinen Bäckerei (Babić pekara - Bačvice) vorbei und kauften sehr leckere herzhafte und süße Teilchen ein, die die Rettung für unsere hungrige Mägen waren.
Ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe - Trogir
Rund um die große Stadt wurden wir nicht fündig, daher prüften wir die Möglichkeiten entlang der weiteren Strecke. Da wir einen Tipp für eine andere kroatische Küstenstadt
bekamen, suchten wir im nur dreißig Minuten entfernten Trogir nach einer sicheren Übernachtungsmöglichkeit. Wir entschlossen uns die Nacht auf dem Parkplatz Marina
Trogir zu verbringen. Vierundzwanzig Stunden sollten hier fünfzehn Euro kosten. Aber Achtung! Dies gilt nur für PKWs bis zu einer Höhe von 1,90 Meter! Jedes
Fahrzeug welches höher als 1,90 Meter ist, zahlt vierundvierzig Euro! pro Tag. Da es bereits spät am Tag war, ließen wir uns auf eine Diskussion mit dem
Parkplatzwächter ein und siehe da, wir bekamen die Zusicherung, dass wir, obwohl wir höher als 1,90 Meter waren, dennoch nur fünfzehn Euro zahlen sollten. Das ganze ließen wir
uns auf dem Parkticket bestätigen und waren etwas nervös, ob wir am nächsten Morgen nicht doch den weitaus höheren Preis zahlen mussten. Den Nachmittag ließen wir
uns dadurch nicht verderben und spazierten zur gegenüberliegenden Altstadt, die sich auf einer Art Insel befindet. Wir verspürten sogleich einen ganz besonderen Flair, denn
auch hier war die Geschichte förmlich greifbar und die Römer haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. Bevor wir uns in das alte Stadtzentrum begaben, welches
ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, schlenderten wir an der Promenade entlang bis zur Festung Kamerlengo aus dem 15. Jahrhundert. Wir
zahlten fünf Euro Eintritt und erklommen die Festungsmauern von denen wir einen herrlichen Blick auf die vor uns liegende Stadt und den Hafen hatten. Im Anschluss begaben wir uns durch das
südliche Stadttor in das Labyrinth aus Gassen. Auf dem Platz Johannes Paul II (Trg Ivana Pavla II) befinden sich bedeutende Gebäude der Stadt,
wie die Kathedrale des heiligen Laurentius (Katedrala sv. Lovre) sowie der Glockenturm des Heiligen Sebastian. Aber auch die Stadt-Loggia sowie
der Cipiko-Palast sind Sehenswürdigkeiten, die hier zu finden sind. Gesäumt wird der Platz von Cafés und Restaurants.
Die Altstadt ist überschaubar, aber es hat uns sehr viel Spaß gemacht die kopfsteingepflasterten Wege zu erkunden. Unseren Hunger stillten wir im etwas versteckt liegenden Lokal
Nevera mit einer angenehmen Terrasse in einem Innenhof. Die Burger waren ein Gedicht und die lokalen Craft Biere haben uns ebenfalls gemundet. Der Abend
war noch jung und wir schlenderten weiter durch die Stadt. Wir wurden auf eine weitere versteckt liegende Craft Bier Bar aufmerksam und ließen den Abend dort ausklingen. Zu spät
entdeckten wir, dass wir auch in der Bubalus Burger Bar etwas gegen unseren Hunger hätten machen können. So begnügten wir uns nunmehr mit Bier.
Über eine Brücke ging es zurück zum Hafenbereich. Der Parkplatz lag etwas verlassen da, aber wir hatten dennoch ein sicheres Gefühl. Allein der Gedanke an die
morgendliche Bezahlung machte uns etwas Kopfzerbrechen. Alle Sorge war jedoch unbegründet, denn wir bezahlten am nächsten Morgen tatsächlich nur die vereinbarten fünfzehn
Euro und fuhren ins nächste Abenteuer. Dennoch würden wir den Parkplatz zur Übernachtung für Camper nicht empfehlen, denn eigentlich würde er ja weit mehr kosten.
Die mediterrane Altstadt von Sibenik
Rund eine Stunde fuhren wir am nächsten Morgen weiter zu unserem nächsten auserkorenen Besichtigungsziel. Es ging nach Sibenik. In Trogir starteten wir bereits sehr früh und ohne Frühstück, sodass unser erster Anlaufpunkt eine geeignete Location war, die so früh schon geöffnet hatte. Wir parkten auf einem großen Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs und spazierten in rund fünfzehn Minuten gemütlich die Promenade entlang. Im Café Yellow Corner wurden wir fündig. Die freundliche Besitzerin kredenzte uns ein schmackhaftes Frühstück. Leider hat die Recherche ergeben, dass es diese Bar nicht mehr gibt. Schade.
Im Anschluss begaben wir uns in die Altstadt und zunächst durch aufsteigende schmale Gassen Richtung Festung St. Michael. Den Eintritt sparten wir uns und begaben uns die Treppen wieder abwärts Richtung Kathedrale des Heiligen Jakob, die ebenfalls Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Auf dem für uns schönsten Platz der Stadt befindet sich neben dem Rektorenpalast auch die Stadt-Loggia. Uns wurde schnell bewusst warum Sibenik auch die "Stadt der Treppen" genannt wird, denn wir erklommen so manche Stufe. Die Altstadt zog uns in ihren Bann und wir erkundeten die vielen verwinkelten Wege, die uns an historischen Gebäuden und Plätzen vorbei führten. Da wir so früh in den Tag gestartet waren, hatten wir noch Zeit uns eine weitere Besonderheit in der Region anzuschauen.
Einer der beliebtesten Nationalparks Kroatiens
Nur rund sechszehn Kilometer vom Stadtzentrum Sibeniks entfernt befindet sich der Nationalpark Krka. Wir entschlossen uns einen Abstecher dorthin zu machen. Besonders
hervorzuheben sind die viele Wasserfälle, vor allem der Skradinski buk und der Roški sklap, die sich im Nationalpark befinden. Entlang des
Flusses und der Seen können alte Festungsruinen, Mühlen und Klöster bewundert werden. Ausflugsboote bringen die Besucher über
das Wasser. Zudem gibt es viele Wanderwege im Gebiet des Nationalparks.
Ohne vorherige Recherche entschieden wir uns zum Eingang Lozovac zu fahren. Wir parkten auf einem kostenfreien großen Parkplatz und begaben uns zum
Eingangsbereich. Ganz in der Nähe befand sich auch ein Campingplatz (Camp Slapovi Krke), der ganz gute Bewertung hatte, den wir allerdings nicht nutzten.
Schnell war klar, dass Busse die Besucher vom Haupteingang die kurvige asphaltierte Straße bis zum Wasserfall Skradinski buk hinunter brachten. Wir
zahlten zwanzig Euro pro Person Eintritt und setzten uns in den bereitstehenden Bus. Später fanden wir heraus, dass es auch die Möglichkeit gab zu Fuß hinunter zu
wandern. Nachdem wir ausgestiegen waren, entdeckten wir einen Holzbohlenweg, der auf einem Rundweg in die Natur führte und uns auch zum
sehenswerten Wasserfall brachte. Der Skradinski buk ist der längste Wasserfall des Nationalparks, fließt über siebzehn Stufen und achthundert Meter und ist wirklich
beeindruckend.
Wir starteten unseren Besuch zur Mittagszeit, was zum einen bedeutete, dass es sehr heiß und zum anderen sehr voll war. Da wir an diesem
Nachmittag noch weiterfahren wollten und wir uns über die Ausmaße des Nationalparks vorab nicht informiert hatten, waren die paar Stunden, die wir hier verbrachten nicht
ausreichend. Zudem hatten wir es so verstanden, dass zu den bereits gezahlten vierzig Euro! Eintritt die Ausflugsboote separat zu buchen waren. Wir entschieden uns daher dagegen und fuhren schon
bald wieder mit einem Bus zurück hinauf zum Eingang. Für uns hat sich der Besuch nicht gelohnt und der Eintrittspreis erschien uns etwas sehr hoch. Bei voller Nutzung und
Besichtigung verschiedener Orte ist der Preis vermutlich angemessen, wenn man den Nationalpark zur Gänze auskostet. Nur für den Besuch des Wasserfalls Skradinski buk war es uns das nicht wert.
Aber das lag eher an unserer fehlenden Recherche. Wir würden den Besuch des Nationalparks daher nur als Ganztagesausflug empfehlen.
Am gleichen Nachmittag machten wir noch einiges an Wegstrecke gut und fuhren rund zwei Stunden in den Norden. Unsere Urlaubszeit neigte sich dem Ende entgegen und ein Highlight wollten wir uns unbedingt noch ansehen. Wir checkten im Campingplatz Borje Campsite in der Nähe eines anderen Nationalparks ein. Hier gönnten wir uns eine langersehnte heiße Dusche, ließen den Abend auf dem ruhigen Platz ausklingen und gingen früh ins Bett, denn den nächsten Tag wollten wir bereits sehr früh beginnen.
Winnetou lässt grüßen
Grund für den frühen Start sollte der Besuch im Nationalpark Plitvicka Jezera (Plitvicer Seen) sein. Bereits am Vorabend merkten wir, dass schon merklich der Herbst eingezogen war, denn es war deutlich kühler als zuvor noch am Meer. Am Morgen lag sogar etwas Nebel über der Landschaft. Wir fuhren circa fünfzehn Minuten bis zum südlichen Eingang zwei und waren pünktlich zur Öffnung des Parks um 7 Uhr fast die einzigen Besucher. Eine Überraschung erwartete uns an der Kasse, denn wir zahlten nur zehn Euro pro Person. Es gab einen speziellen Herbsttarif, über den wir uns sehr freuten. Im Eintritt war bereits die Nutzung eines Panoramabusses sowie eines Elektroboots, welches uns über den Kozjak-See bringen sollte, inbegriffen. Vom Eingang zwei starteten vier Routen, die in der Farbe Orange markiert waren. Wir entschieden uns für die Route H. Sie war mit vier bis sechs Stunden und circa neun Kilometer ausgeschrieben. Nach einen kurzem Fußmarsch durch den Wald erreichten wir eine Haltestelle des Panoramabusses und konnten schon bald darauf einsteigen. Der Bus brachte uns an die letzte Haltestelle zu den Oberen Seen. Von dort starteten wir unsere Wanderung durch wunderschöne Landschaft. Die Strecke führte teils über Holzstege, aber auch durch den Wald oder auf geschotterten Wegen, die toll angelegt waren. Wir hatten den Park fast für uns allein und genossen die Zeit in der Natur. Unser Zwischenziel war die Anlegestelle der Elektroboot-Flotte am Kozjak-See. Auf dem Boot überquerten wir den See einmal komplett und erreichten ein großes Picknick-Areal. Dort waren schon weitaus mehr Menschen unterwegs. Wir setzten unsere Wanderung fort und begaben uns zu den Unteren Seen und dem großen Wasserfall. Nun konnten wir die Stimmen langsam nachvollziehen, die sagten, dass es im Nationalpark ordentlich voll werden konnte. Wir quetschten uns auf den schmalen Holzstegen an entgegenkommende Besucher vorbei und erreichten nach einer gefühlten Ewigkeit den Wasserfall Veliki Slap. Aus der Nähe sah dieser gar nicht so imposant aus und wir traten schon bald den Rückzug an, froh der Menschenmassen den Rücken zu kehren. Auf der gegenüberliegenden Seite ging der Weg steil bergauf und von dort hatten wir nochmal einen sensationellen Blick auf die Landschaft und die vielen Menschen, die aus dieser Perspektive wie Ameisen aussahen. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir erneut eine Haltestelle des Busses, der uns zurück zum Eingang zwei und unserem Parkplatz brachte. Ernüchterung machte sich breit als wir unsere Parkgebühren zahlen wollten. Für Wohnmobile wurden für einen Tag fünfzehn Euro Parkgebühr fällig. Im Verhältnis fanden wir das ganz schön teuer. Aber gut. Wir haben den Besuch sehr genossen und können es empfehlen in der Nebensaison und besonders früh in den Park zu starten. So hat man die Möglichkeit den Nationalpark Plitvicer Seen fast ganz für sich allein zu erkunden. Allerdings, so haben wir es auch erfahren, wird es zur Mittagszeit und vor allem rund um den großen Wasserfall extrem voll. Der Nationalpark hat zwei Eingänge. Wir hatten uns für den kleineren, zweiten Eingang entschieden, da hier weniger los sein soll, was sich für uns auch bestätigt hatte.
Es war erst Nachmittag und wir wollten noch eine ordentliche Fahrtstrecke Richtung Heimat zurücklegen. Für die Rückfahrt nutzten wir die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg und so schloss sich hier der Kreis unseres Balkan-Roadtrips. Auf der Hinfahrt kamen wir am Ort Rastoke vorbei. Von der Straße erhaschte ich einen tollen Blick und so beschlossen wir nun auf der Rückfahrt hier einen Stopp einzulegen. Wir ergatterten einen Parkplatz am Straßenrand und spazierten in den Ort. Schnell war klar, dass der schöne Teil eine Art Freilichtmuseum war und Eintritt kostete. Da wir nicht genügend Zeit hatten, die einzelnen Häuser ausgiebig zu erkunden, sparten wir uns das Geld und spazierten ein wenig herum. Ob sich ein Besuch wirklich lohnt, können wir daher nicht sagen.
Während der Weiterfahrt versuchte ich einen Übernachtungsplatz auf der weiteren Strecke für die letzte Nacht unseres Urlaubs ausfindig zu machen. Ich wurde über
Landvergnügen fündig und wir durften die Nacht auf einem Weingut in der Steiermark verbringen. Bis dahin legten wir circa zweihundertsiebzig
Kilometer zurück. Nach einer ausgiebigen Weinprobe knurrten unsere Mägen und wir folgten dem Tipp des Gastgebers und spazierten in fünfzehn Minuten zum nächstgelegenen
Gasthaus in dem wir köstlich speisten. Wieder am Camper fielen wir nur noch müde ins Bett.
Nach einer erholsamen Nacht legten wir die restlichen dreihundertfünfzig Kilometer gemütlich am Vormittag zurück bevor wir wieder im Chiemgau ankamen.
FAZIT:
Der zweite Teil unserer Reise führte uns auf einen kleinen Abstecher nach Montenegro. Das Land hat uns neugierig gemacht und verdient einen längeren Besuch.
Entlang der kroatischen Küste befuhren wir eine atemberaubende Küstenstraße und sahen unglaubliche Natur und einzigartige
Städte. Wir haben einige der schönsten Städte Kroatiens besucht und können verstehen, warum sie so beliebt sind. Wir waren jedoch auch wieder froh, als wir den Trubel
hinter uns lassen konnten und Erholung in der Natur fanden. Wieder einmal hat es sich bewährt in der Nebensaison zu reisen und bereits früh am Morgen in den
Tag zu starten. So entgingen wir in den Hotspots größtenteils die großen Menschenmengen. Daher können wir gerade im Frühjahr oder Herbst eine Reise in diese beliebte Reiseregion dennoch
empfehlen.
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