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Pläne sind zum Ändern da oder wie aus Frankreich Italien wurde

Im Herbst letzten Jahres wollten wir das Elsass entdecken. Wir hatten uns bereits einige Sehenswürdigkeiten, Fotospots, Wanderungen sowie Fahrrouten herausgesucht, doch dann machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung.

Es kam alles anders als gedacht. Die Aussicht auf eine Woche Dauerregen hatte nur wenig erbauliches für uns und so schauten wir spontan in eine Wetter-App und suchten nach sonnigeren Regionen. Innerhalb von einem Tag warfen wir unsere Pläne über den Haufen. Aus Weißwein und Baguette wurde somit in nur wenigen Stunden Rotwein und Pasta. Wir entschlossen uns in die Toskana zu fahren. 

Erst einmal über den Brenner

Unsere Reise startete abermals nach einem normalen Arbeitstag an einem Freitag. Der Plan war es noch so viel Strecke wie möglich zu schaffen bevor es dunkel wird. Zudem wollten wir auf jeden Fall schon einmal über den Brenner kommen. Weiter als bis nach Sterzing haben wir es aber nicht geschafft und so suchten wir dort nach einem Campingplatz. Wir wurden fündig und übernachteten auf dem Platz Camping Gilfenklamm. Es war schon recht spät und die Anmeldung nicht mehr besetzt. Praktischerweise bekamen wir in der dortigen Pizzeria aber einen Zugangsschlüssel und konnten auf das Gelände. Schnell ein Plätzchen gesucht und dann gab es noch eine  Pizza zum Abendessen. 

Bereits früh am nächsten Morgen machten wir uns bei frischen 5 °C wieder auf den Weg, denn wir wollten heute Strecke schaffen. Sobald die Anmeldung besetzt war und wir die Nacht bezahlen konnten (21,70 € mit ACSI Card 20 €) ging es auch schon wieder auf die Straße. Zum Campingplatz selber können wir nicht viel sagen, da es überwiegend dunkel war. Die Sanitäranlagen waren aber in Ordnung. Die Stellplätze liegen zum Teil in einem Wald; wir nutzten hingegen einen baumfreien Schotterplatz gleich rechts von der Einfahrt. Die Nähe zur Autobahn gab für uns den Ausschlag hier zu übernachten. 

Das mittelalterliche Lucca

Je weiter wir in den Süden fuhren umso schöner wurde das Wetter. Da konnte ja nur Urlaubsstimmung aufkommen und wir freuten uns auf die nächsten Tage. Vorbei am Gardasee fuhren wir weiter der Sonne entgegen. Als erstes Ziel steuerten wir den Ort Lucca an. Bei nunmehr 22 Grad genossen wir die mediterrane Atmosphäre. Dieses Mal sind wir ohne vorherige Vorbereitung losgefahren und richteten uns nach den für die Toskana typischen Sehenswürdigkeiten. 
Lucca ist ein schönes kleines Städtchen mit einem sehr alten Stadtkern. Wir suchten uns einen Parkplatz ganz in der Nähe der Altstadt mit Blick auf die Stadtmauer bzw. dem großen Festungswall. Auf ca. 4 km lässt sich Lucca auf diesem Wall umrunden und wir erlangten einen ersten Überblick. Anschließend schlenderten wir durch die Gassen und staunten über die historischen und schmucken Gebäude. Auf der großen Piazza San Martino befindet sich der Dom. Alle Wege führen hingegen zur Piazza San Michele, dem alten römischen Marktplatz. Luccas Geschichte reicht weit zurück und es gibt viel zu entdecken. Wo sich früher ein römisches Amphitheater befand, findet man heute die Piazza dell´Anfitatro. Auf den Zuschauerplätzen entstanden im Mittelalter Häuser und heute gibt es hier vor allem Restaurants und Cafes. 

Einen tollen Stellplatz fanden wir in der Nähe von Lucca. Auf dem Agricampeggio La Valle haben wir uns gleich wohl gefühlt. Es war mit der schönste Platz auf der Reise und traumhaft schön versteckt in einem Wäldchen gelegen. Die Anfahrt über einen schmalen Schotterweg ist etwas speziell, dafür bietet der Platz jeglichen Komfort. Die Sanitäranlagen sind ordentlich, es gibt einen Pool und jeder Stellplatz hat sogar eine kleine Rasenfläche als Terrasse. In der Nebensaison haben wir 25 € für die Nacht gezahlt. 

Auf geht´s zum schiefen Turm

Wir befanden uns in der Nähe von Pisa. Was lag da näher als auch diesem bekannten Ort einen Besuch abzustatten? Auf einem großen Parkplatz stellten wir Fred ab und liefen zu Fuß den Menschenmassen hinterher, die aus Bussen ausstiegen und Richtung Altstadt bzw. dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Toskana gingen. 

Der berühmte freistehende Glockenturm aus weißen Carrara-Marmor neben dem Dom lockt tausende von Besuchern an. Wir wunderten uns zunächst über die vielen Verrenkungen, aber ein jeder kennt wohl die typischen Touristenbilder. Die Piazza die Miracoli bzw. auch Piazza del Duomo, mit ihren Gebäuden gehört übrigens zum UNESCO Weltkulturerbe und ist durchaus sehenswert, aber es ist auch jede Menge los. 

Schon bald hatten wir genug von den vielen Menschen und schlenderten weiter Richtung Altstadt. Pisa ist ein hübscher kleiner Ort und abseits des berühmten Turms findet man gemütliche und lauschige Plätze. Einen Mittagssnack ließen wir uns auf der Piazza Dante Alighieri schmecken, denn hier gibt es einen kleinen Sandwichladen I Porci Comodi mit Weinbar und super leckerem Essen. 

An diesem Tag fuhren wir noch weiter. Unser Ziel - Volterra. 

Die Gassen von Volterra

Ca. 1 Stunde Fahrt von Pisa ist es bis nach Volterra. Wir hatten uns dort eine Übernachtungsmöglichkeit herausgesucht. Das letzte Stück zum Campingplatz führte durch wunderschöne Landschaft stetig in Kurven den Berg hinauf. Das versprach doch recht spannend zu werden.

Der Campingplatz Camping Le Balze Volterra liegt wunderschön ruhig und nur ca. 1 km vom mittelalterlichen Städtchen Volterra entfernt. Wir suchten uns einen idyllischen Stellplatz unter Bäumen und richteten uns ein. Die Sanitäranlagen befinden sich nicht in einem geschlossenen Gebäude sondern Duschen, WC und Waschplätze jeweils separat draußen; waren aber völlig ok. Zudem gibt es die Möglichkeit Frühstück und Kaffee an der Bar in der Rezeption zu bekommen, was wir angesichts eines verregneten Morgens auch gleich in Anspruch genommen hatten. Für die Übernachtung haben wir 32 € gezahlt.

Direkt hinter dem Campingplatz führt ein Weg zum Aussichtspunkt Le Balze; so werden die durch Erdrutsch entstandenen Steilhänge in dieser Region genannt. Die Aussicht von dort ist phänomenal. 

Am gleichen späten Nachmittag marschierten wir los um erneut das Mittelalter zu erkunden. In nur 15 Gehminuten erreichten wir die Porta San Francesco und spazierten weiter auf Kopfsteinpflaster bergauf durch die dunkler werdenden Gassen zum Hauptplatz im Herzen der Stadt. Die Piazza dei Priori ist für uns der Startpunkt unserer Besichtigung, denn hier befindet sich auch das Tourismusbüro. Zunächst liefen wir weiter und erreichten den Archäologischen Park (Parco Archeologico) und erhaschten einen Blick auf die wuchtige Festung der Medici (Fortezza Medicea) welche sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet und nun ein Gefängnis ist.  Zurück durch die engen Gassen erreichten wir bald darauf einen Aussichtspunkt der uns auf die Ausgrabungsstätte des Teatro Romano aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. blicken lies. Volterra hat einen ganz eigenen besonderen Charme und es machte Spaß durch diese geschichtsträchtigen Gassen auf Entdeckungstour zu gehen. 

Die Stadt der Türme - San Gimignano

Durch tolle Landschaft fuhren wir weiter Richtung San Gimignano. Dieses kleine Städtchen ist nur wenige Kilometer von Volterra entfernt und wird aufgrund seiner Türme auch das Manhattan des Mittelalters genannt. Die erste Herausforderung war es allerdings einen geeigneten Parkplatz zu finden. Entweder waren die Parkmöglichkeiten bereits belegt oder nicht für uns geeignet. Ein Hinweisschild etwas außerhalb wies uns dann aber den Weg zu einem Wohnmobil Parkplatz. Die Krux an der Sache: Der Parkplatz war ca. 2,5 km entfernt und bedeutete einen jeweils halbstündigen zusätzlichen Fußmarsch entlang einer Straße. Es befand sich allerdings auch eine Bushaltestelle direkt am Parkplatz. Wir entschieden uns aber für die sportliche Variante und bekamen zusätzlich immer wieder tolle Ausblicke auf die Stadtkulisse. Auf einem Hügel gelegen, umgeben von Weinbergen und Olivenbäumen liegt der Ort in wunderschöner Landschaft. 

Auch der Stadtkern von San Gimignano gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Viele Häuser stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert und seit dem 16. Jahrhundert hat sich nahezu nichts mehr verändert. Der mittelalterliche Kern wurde somit bewahrt und die Zeit scheint dort stehengeblieben zu sein. Markenzeichen sind zum Beispiel die beiden noch erhaltenen über 50 m hohen Geschlechtertürme, Torre Grossa und Torre della Rognosa, die früher als eine Art Statussymbol den Adelsfamilien dienten. 

Auf unserer Entdeckungstour durch die vielen Gassen entdeckten wir eine kleine versteckt liegende Bar, die gleich unser Interesse weckte. Der Chef ist super freundlich und zeigte uns eine tolle regionale Craftbier Auswahl, die wir natürlich auch probierten. Das bestellte Essen (große Bruschetta mit tollen Belägen) war super lecker und die gespielte Musik und Dekoration zeigten die Huldigung der Band Pink Floyd. Sehr cool. Ein Besuch im ECHOES können wir nur empfehlen. 

Irgendwann mussten wir uns auch von dieser tollen Stadt verabschieden und wir fuhren weiter Richtung Siena. 

Einen Stellplatz auf dem Weg dorthin fanden wir beim Agriturismo Il Sambuco in Uopini, nur ca. 4 km von Siena entfernt. Der Schotterplatz direkt an der Straße gelegen war erstaunlich ruhig. Die Sanitäranlagen befanden sich im Keller eines kleinen Restaurants, welches zum Hof gehört und nach wenigen Schritten vom Stellplatz zu erreichen waren. Sie wirkten allerdings nicht sehr einladend, da es dort recht dunkel war und zum Teil auch nicht wirklich sauber.  Mit nur 12 € war der Platz aber supergünstig und daher auch vollkommen in Ordnung. 

Touristische Hochburg der Toskana

Am nächsten Morgen fuhren wir bereits recht früh nach Siena. Wir hatten einen kostenlosen Parkplatz in der Via Simone Martini gefunden und nach nur einem kurzen Fußmarsch von 10 Minuten betraten wir den historischen Kern über die Porta Ovile. In Siena gibt es wahnsinnig viel zu entdecken (auch Sienas historische Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe) und so klapperten wir auf unserer Erkundungstour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab.

Der Dom aus schwarzem und weißen Marmor ist ein Hingucker aber letztendlich führt jeder Weg irgendwann zwangsläufig auf die berühmte Piazza del Campo mit ihrem ca. 100 Meter hohem Turm, dem Torre del Mangia. Umgeben von Bars und Restaurants verweilten wir eine ganze Zeit auf dem Platz; ließen uns die Sonne auf die Nase scheinen und beobachteten das Treiben. 

Wir streiften durch die vielen Gassen, bewunderten die alten Gebäude und ließen uns in eine andere Zeit entführen. Irgendwann wurde es immer voller - nicht umsonst gehört Siena zu den beliebtesten Touristenzielen in der Toskana - und wir entschlossen uns weiterzuziehen. 

Durch das Herz der Toskana - dem Chianti-Gebiet

Siena sollte unser südlichster Punkt in der Toskana sein und so entschlossen wir uns auf der Chianti Straße wieder zurück in den Norden zu fahren. Die ca. 70 km lange Via Chiantigiana führt durch Weinberge und viele kleine Orte. Auf unserer Fahrt stoppten wir unter anderem in Castellina in Chianti sowie in Radda in Chianti und spazierten durch die beiden hübschen Örtchen. Einen weiteren Stopp legten wir auf dem Weingut Albola Castle ein, ließen uns beraten und kauften einen Chianti Classico für unser Abendessen. 

In Castellina fanden wir einen großen Parkplatz von dem wir unsere Erkundungstour starteten. Wir spazierten zunächst in den kleinen, aber sehr schmucken Ort. Hübsche Läden und kleine Restaurants erwarteten uns in den mittelalterlichen Gassen. Eine Besonderheit ist zum Beispiel die Gasse Via delle Volte, welche Teil der Wehranlage war. In der Festungsanlage der Rocca di Castellina befindet sich heute das Museo archeologico del Chianti senese. Hier sind archäologische Fundstücke aus dem Umland ausgestellt; u.a. Funde aus dem Hügelgrab des Monte Calvario. Auf dem Rückweg zum Parkplatz machten wir noch einen Abstecher zu dem aus dem 7. Jahrhundert stammenden Grabhügel. Ein Gang führt aus jeder Himmelsrichtung in einer der Grabkammern; viel zu sehen gibt es dort allerdings nicht.  

Auch Radda ist durchaus einen Besuch wert. Wir parkten direkt auf einem Parkplatz an der Piazza IV Novembre. Von dort ging es an der Mauer entlang mit schönen Blicken auf das Umland in den Ortskern hinein. Auch hier fanden wir verwinkelte Gassen und historische Gebäude vor. Kleine Weinläden und Geschäfte animieren zum probieren und kaufen. Die Hauptgasse Via Roma ist zwar schnell durchquert, aber dennoch lohnt es sich hindurch zu schlendern.

Auf der Weiterfahrt durch die Weinberge machten wir noch einen Abstecher zum Castello di Albola. Auf einem schönen Anwesen befindet sich das Weingut inmitten der Weinberge. Die wichtigste Rebsorte ist Sangiovese. Sie reift spät und wird erst im Oktober gelesen, so konnten wir noch reife Trauben an den Reben sehen.

Für unseren Übernachtungs-Stopp wählten wir aus Mangel an Alternativen das Camping Village Orlando in Chianti. Der Komplex ist riesig und besteht eher aus einem Hüttendorf. Es gibt aber auch ein kleines Areal für Camper. Die Sanitäranlagen waren top und außerdem befinden sich ein kleiner Einkaufsladen, ein Restaurant sowie eine große Badelandschaft auf dem Platz. Wir waren an den letzten Öffnungstagen der Saison hier und es war nicht mehr viel los. Unser Glück, denn im Sommer ist mit Sicherheit einiges los und wir hätten uns vermutlich nicht so wohl gefühlt. Der Platz war relativ günstig und wir haben mit ACSI Card nur 16 € gezahlt. 

Ein Paradies der Künste - Florenz

Für unseren letzten Stopp in der Toskana wählten wir einen zentral liegenden Campingplatz in Florenz - Firenze Camping in Town, denn wir wollten uns auch diese Stadt nicht entgehen lassen. Der Platz ist zwar ebenfalls groß, aber auch modern und mit eigenem Restaurant, einem Supermarkt sowie einem Pool ausgestattet. Der Preis von 35 € pro Nacht liegt im oberen Preisniveau, der Clou ist aber der eigene Bus-Shuttle-Service in die Kunst- und Kulturstadt Florenz.

Ein kurzer Fußmarsch von der Haltestelle entlang des Arnos und wir sahen schon die berühmten Wahrzeichen der Stadt. Die Stadt ist ein Gesamtkunstwerk und in den wenigen Stunden die wir Zeit hatten bis der Bus zurück fuhr, schafften wir nicht einmal annähernd alles zu entdecken. 

Die berühmte Ponte Vecchio, eine der ältesten Bogenbrücken überquerten wir gleich zu Anfang. Auf der Brücke befinden sich kleine Läden, vor allem von Juwelieren und wir suchten uns unseren Weg durch die dichtgedrängten Touristen weiter in das Stadtzentrum hinein. Zunächst führte es uns zur Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio sowie eine Replik der berühmten David-Statue und dem Neptunbrunnen. Weiter ging es zur Piazza del Duomo mit der bekannten Kathedrale Santa Maria del Fiore. Sie ist einfach gigantisch und gehört zu einer der größten Kirchen weltweit. Auch die weithin sichtbare Kuppel ist ein Superlativ und mehr als sehenswert. 

Aufgrund der vielen Besucher und der langen Warteschlangen besuchten wir keines der Sehenswürdigkeiten von innen, aber auch so gab es genug zu sehen. Und wie soll es nicht anders sein - natürlich gehört auch die historische Innenstadt von Florenz zum UNESCO Weltkulturerbe

Auf unserem weiteren Weg machten wir einen Abstecher zum Mercato Centrale. Viele kleine Gänge führten uns durch die kulinarische Welt Italiens. Nun hatten auch wir Appetit und benötigten eine Pause. Wir suchten uns ganz in der Nähe eine Craftbier Bar mit Restaurant - Fermento Food & Beer. Auf einer kleinen Terrasse am Straßenrand ließen wir es uns schmecken und beobachteten was um uns herum geschah. 

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten stiegen wir noch einen Hügel zu einem großen Platz (Piazzale Michelangelo

hinauf, von dem wir einen sensationellen Blick auf die Stadt hatten. Natürlich waren wir auch hier nicht allein, aber nun waren wir doch etwas abseits vom Trubel und konnten den Blick von dieser großen Aussichtsterrasse genießen. 

Vergängliches Welterbe - Venedig

Für uns ging der Urlaub langsam zu Ende. Da wir aber keine Fans sind lange Strecken auf einmal fahren zu müssen planten wir noch zwei weitere Tage für die Rückreise ein. Auf dem Weg zurück nach Bayern machten wir nach Überlegung wie der Rückweg aussehen sollte, spontan einen Stopp in der bekannten Lagunenstadt. Venedig stand schon lange auf unserer Wunschliste, aber irgendwie waren Städtereisen in der letzten Zeit etwas in den Hintergrund gerückt. So lag es doch Nahe in dieser Woche der Kunst und Kultur und auf den Spuren des UNESCO Weltkulturerbes (Venedig gehört ebenfalls dazu) auch der Stadt der vielen Inseln einen Besuch abzustatten.

 

Wir suchten uns einen Campingplatz, den Camping Venezia Village, mit perfekter Anbindung um nach Venedig zu kommen. Eine Bushaltestelle befindet sich nur wenige Gehminuten gegenüber vom Hotel Hilton und in ca. 20 Minuten ist man in der Lagunenstadt. Die Sanitäranlagen sind auch hier super. Ein Restaurant, ein Supermarkt und ein Pool gibt es auch auf diesem Platz. Mit 20 € (ACSI Card) ist der Platz zudem noch recht günstig. 

Wir fuhren also mit dem Bus bis zur Piazzale Roma und starteten hier unsere Sightseeing Tour. Unser erster Eindruck: Venedig ist riesig und so benötigten wir eine ganze Zeit bis wir uns orientiert hatten und uns einen Weg durch die vielen schmalen und engen Gassen bahnten. Die gesamte Stadt wurde auf Millionen von Holzpfählen erbaut und durch das Ansteigen des Wasserspiegels befinden sich viele Gebäude in recht schlechtem Zustand.

Alle Wege führten irgendwann über die Ponte di Rialto zum bekannten Markusplatz (Piazza di San Marco), dem Markusdom und dem Dogenpalast. Fotomotive befinden sich aber hinter jeder Ecke und auf der anderen Seite des Canal Grande gibt es noch einiges ausfindig zu machen wie zum Beispiel die barocke Kirche Santa Maria della Salute. Die Liste kann endlos weitergeführt werden, denn unzählige Kirchen, Plätze, Paläste und Brücken prägen das Stadtbild. 

Zwischenstopp in Südtirol

Von Venetien in Norditalien ist es eigentlich nur noch ein Katzensprung bis nach Hause, aber da wir noch einen Tag übrig hatten beschlossen wir doch nochmal irgendwo zu übernachten. Für die Rückfahrt entschieden wir uns abermals am Gardasee vorbeizufahren und auch die Rücktour über Südtirol in Angriff zu nehmen. Die Stellplatzsuche erwies sich hier aber als durchaus schwierig. Es war Mitte Oktober und trotzdem war fast jeder Platz voll. Fündig wurden wir letztendlich am Kalterer See beim Campingplatz St. Josef am Kalterer See.

Der Platz ist übersichtlich und hat einen kleinen eigenen Seezugang. Hier genossen wir die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag. Die Sanitäranlagen sind geräumig und ordentlich und im dem kleinen zum Platz gehörigen Restaurant haben wir gut zu Abend gegessen. Wir zahlten für eine Nacht 28 €. 

Früh am nächsten Morgen starteten wir eine Rundwanderung um den See. Vom Campingplatz hielten wir uns zunächst links und wanderten durch schier endlose Apfelplantagen bevor es auf einem Bohlenweg durch ein Biotop ging. Wir querten die Straße und liefen auf dem Wandersteig ein Stück oberhalb der Straße entlang. Im Anschluss bogen wir links, dem Seerundweg folgend ab und wanderten durch Weinberge und an Hotels, Restaurants und an einem Badestrand vorbei. Nach kurzer Zeit erreichten wir das Kirchlein St. Josef am See. Von hier aus kann der Weg oberhalb der Straße durch die Weinberge oder der Fuß- und Fahrradweg direkt an der Straße entlang zum Campingplatz zurück gewählt werden. Der Rundweg ist ca. 7,5 km lang und wir brauchten gute 2,5 Stunden.

Im Anschluss gab es ein verspätetes Frühstück bevor wir uns wieder Richtung Heimat machten. 

Unsere Rundreise schlossen wir mit einem kurzen Sightseeing-Stopp in Sterzing ab, wo wir bereits die erste Nacht unserer Reise verbracht hatten. 

Die nördlichste Stadt Italiens hat einen ganz eigenen Charme und auch hier zeigen sich die Spuren des Mittelalters. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Zwölferturm, der über dem Stadttor errichtet wurde. Die Einkaufsstraße mit ihren Geschäften lädt zum Bummeln ein. 

 

Im Anschluss ging es wieder über den Brenner zurück an den Chiemsee. 

Reisefazit

Puh was soll ich sagen. Die Tour durch die Toskana war letztendlich doch recht anstrengend. Wir sind viel gelaufen, aber nicht wie sonst üblich auf unseren Wanderungen durch die Natur sondern auf historischen Pfaden durch die vielen Städte. Dieser Urlaub glich eher einer mehrtägigen bzw. mehrfachen Städtereise und ein jeder weiß wie fordernd das sein kann. 

Da wir uns nicht so wie sonst vorbereiten konnten entschieden wir uns für die typischen Touristenziele, aber hatten kaum einen ruhigen und erholsamen Ausgleich in der Natur. Dennoch war es ein absolutes Highlight soviel besonders gut erhaltene Kultur und Geschichte zu sehen und zu erleben. 

Eine Reise in die Toskana ist aber auf jeden Fall empfehlenswert und auch das Campingplatzangebot ist toll. Von einsamen ruhigen Plätzen über große Plätze mit allen Annehmlichkeiten ist alles geboten und jeder findet hier die für ihn passende Übernachtungs-möglichkeit. 

Aus fotografischer Sicht fehlten mir die typischen Toskana-Landschaften, die ich im Kopf hatte, aber wie gesagt hatte ich mich im Vorfeld auch nicht darum gekümmert mir Spots rauszusuchen. Im Nachhinein hätten wir noch etwas südlicher von Siena fahren sollen, aber somit haben wir nun auch wieder ein neues Ziel um auf einer weiteren Reise die südliche Toskana zu entdecken. 

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