Natur und Geschichte im Altmühltal

Im Frühjahr diesen Jahres waren wir für einige Tage im Altmühltal unterwegs. Es überrascht mich immer wieder welche Naturjuwele direkt vor unserer Haustür liegen. Daher nimmt Urlaub im eigenen Land einen immer größeren Stellenwert in unseren Planungen ein.

In diesem Jahr sind wir zu Campern geworden und haben uns auch erst da mit dieser Art zu Reisen beschäftigt. Schnell kam die Frage für uns auf, ob es auch Alternativen zu Campingplätzen gibt. Da wir kein vollausgerüstetes Mobil haben sind wir hin- und wieder auf ein Platz mit guter Infrastruktur angewiesen, aber geht es auch anders? 

Bei der Suche sind wir auf Landvergnügen gestoßen. Das Konzept: 24 Stunden kostenlos auf einem Bauernhof, Weingut oder bei einer Brauerei etc. stehen zu können. Unter Beachtung einiger Regeln ist das eine tolle Möglichkeit das eigene Land und seine Bewohner kennenzulernen.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt klickt einfach auf den Link und informiert euch. Landvergnügen 

Unser erster herausgesuchter Übernachtungsplatz sollte ein paar Voraussetzungen erfüllen. So musste eine Anfahrt recht spät am Abend noch möglich sein, da wir am Freitag erst nach der Arbeit losfahren konnten. Daher war es auch wichtig noch etwas zu Essen zu bekommen, denn dafür hatten wir vorm Start unserer Wochenend-Tour keine Zeit mehr. Zudem war es uns wichtig Sanitäranlagen nutzen zu können, da wir noch keine eigene Lösung im Wagen hatten.

Das Ziel war klar - es sollte ins Altmühltal gehen. Im Stellplatzführer wurden wir dann schnell fündig und die Wahl fiel auf den Brauereigasthof Schneider in Essing. Wir wurden nicht enttäuscht. Der eigentlich Kies-Stellplatz liegt direkt neben dem Brauereigasthof. Leider war dieser bereits besetzt, aber wir konnten uns auf das Lagergelände stellen. Das war nicht schön, aber für uns vollkommen ausreichend. Das Essen und das verkostete Bier war super lecker und wir können den Stellplatz wirklich weiterempfehlen, auch wenn dieser sich mitten im Ort befindet und weit entfernt ist von Wald- und Wiesenromantik. 

Highlight war für uns allerdings eher der Ort. Ohne diesen Stellplatz wären wir vermutlich nicht hier her gefahren und hätten diesen kleinen aber so sehenswerten Ort nicht entdeckt. 

Essing ist ein geschichtsträchtiger kleiner Ort und hat sein mittelalterliches Flair bewahrt. Wir staunen über die steil aufragende Felswand. Hoch oben thront die Burg Randeck, eine der ältesten Burganlagen Bayerns, der wir natürlich auf einer kleinen Rundwanderung einen Besuch abstatten. Sehr sehenswert sind die Bruck und der Bruckturm und beide bieten für mich ein tolles Fotomotiv. Eingebettet zwischen Fluss und Fels bietet der Ort noch eine Attraktion und zwar eine der längsten Holzbrücken Europas. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen und spazieren über die außergewöhnliche Hängebrücke, die über den Main-Donau-Kanal führt, dem sogenannten Tatzlwurm. 

Bevor es für uns weiter entlang der Altmühl geht fahren wir ein kurzes Stück zurück nach Kehlheim. Auf der Hinfahrt hatten wir bereits von Weitem die beeindruckende Befreiungshalle gesehen. Wir wollen ihr noch einen kurzen Besuch abstatten. 

Auf unserem weiteren Weg begleiten uns immer wieder Burgen. Burg Prunn ist eine davon. Auch hier machen wir einen Stopp und erkunden diese. Weiter geht es nach Riedenburg. Ebenfalls ein schöner Ort durch den wir schlendern und uns die ein oder andere Leckerei im Café Scheck schmecken lassen. 

Unser nächster Stopp sollte das Römerkastell Vetoniana in Pfünz sein. Die hier stationierte Besatzung war für die Sicherung des Limes zuständig.

Wir stellen unseren Kastenwagen am Parkplatz direkt am Anfang des Ortes ab und laufen in ca. 15 Minuten hoch zum Kastell. Auf einem kleinen Rundgang entdecken wir die Ausmaße dieser Anlage und lassen uns ein klein wenig in vergangene Zeiten entführen. 

Ehe es zu unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit geht statten wir auch Eichstätt noch einen Besuch ab. 

Die barocke Altstadt ist sehenswert und wir spazieren durch die Straßen und Gassen. Ein Highlight ist für uns die Willibaldsburg. Die Burganlage sowie das Jura-Museum sind durchaus einen Besuch wert. Wir genießen den Blick von hier oben bevor es zurück in die Stadt geht und wir im Braugasthof Trompete zu Abend essen. Gestärkt wartet noch eine letzte kleine Wanderung und Entdeckung auf uns. 

Oberhalb von Eichstätt finden wir im sogenannten Hessental in einer Mulde das sogenannte Figurenfeld eines Eichstätter Künstlers. Bizarr anzusehen und eine seltsame Stimmung erfasst uns beim durchwandern dieses Schlachtfeldes. Wäre da nicht ein Schäfer der mit seiner Schafherde im weicher werdenden Abendlicht durch das Gelände streift hätten wir mit Sicherheit eine Gänsehaut bekommen. 

Die Wahl unseres nächsten Landvergnügen Stellplatzes fiel auf den Biohof der Familie Mayer in Preith. Wir wurden herzlich begrüßt und es wurde uns gleich alles gezeigt. Der Stellplatz, den wir uns mit zwei weiteren Landvergnügen Nutzern teilten war am Rande des Hofes auf einer eigenen kleinen Fläche direkt neben der Kuhweide. Bauernhofidylle pur. Bei einem späteren Rundgang über den Hof wurde uns die Stallhaltung und das Konzept des Hofes erklärt. Außerdem durften wir noch im hofeigenen Biomarkt einkaufen. Auch diesen Stellplatz können wir besten Gewissens empfehlen. 

Auf der Rückfahrt machten wir am nächsten Tag noch einen Halt in Ingolstadt. Wir sind schon so oft an der Stadt auf der Autobahn vorbeigefahren und haben das Fußballstadion sowie das Outlet Village besucht, aber in der Altstadt waren wir noch nie. Also nutzen wir den Rückreisetag und machten noch einen kleinen Sightseeing-Bummel durch diese tolle Stadt. 

Für uns beweist dieser kleine Wochenendtrip in das Altmühltal wieder einmal das es sich durchaus lohnt die eigene Umgebung zu entdecken. Mit dem Camper macht dies gleich noch viel mehr Spaß, da man Land und Leute unserer Meinung nach noch leichter kennenlernt. 

Seid gespannt auf welche Entdeckungsreisen wir in der nächsten Zeit noch gehen werden.